11/2022 – Wir lassen uns keinen Bären aufbinden

11/2022 – Wir lassen uns keinen Bären aufbinden

Liebe Anlegerin, lieber Anleger,

im Oktober 2022 hat der MSCI World Index, der sozusagen die Entwicklung der Aktienmärkte der entwickelten Länder widerspiegelt, um knapp 7% zugelegt und hat den Bärenmarkt zumindest mal etwas pausieren lassen.

Anstatt uns von den Medien einen Bären aufzubinden und unsere Wertpapiere mit Verlust zu verkaufen, nutzen wir diese Verschnaufpause, um uns mal sachlich mit dem Thema Bärenmarkt auseinanderzusetzen. Als Bärenmarkt wird eine länger anhaltende Phase fallender Kurse bezeichnet. Dem gegenüber steht der Bullenmarkt, die eine Phase steigender Kurse bezeichnet. Alternativ wird der Bärenmarkt auch als Baisse und der Bullenmarkt als Hausse bezeichnet.

Bulle und Bär
Bulle & Bär als Synonym für fallende Kurse (Bär) und steigende Kurse (Bulle)

Was jedoch noch geklärt werden muss, ist ab wann man genau von einem Bärenmarkt spricht. Viele Anleger sagen, dass ein Markt als Bärenmarkt bezeichnet werden kann, wenn die Kurse 20% unter das Allzeithoch fallen. Das ist schon ein ziemlich signifikanter Wert und daher orientieren wir uns auch an diesem Grenzwert.

Wahrscheinlich sehnen wir alle uns so langsam wieder auch mal nach kontinuierlich steigenden Kursen und fragen uns daher, wie lange wir noch im Bärenmarkt unterwegs sind. Das kann einem niemand mit Sicherheit sagen. Wir können uns nur der Statistik bedienen und die durchschnittliche Dauer von Bärenmärkten betrachten. 

S&P 500 INDEX GESAMTRENDITEN Januar 1926 – Dezember 2021 Bildquelle: Dimensional Fund Advisors

Die Wertentwicklung in der Vergangenheit stellt keine Garantie für zukünftige Entwicklungen dar

Man kann nicht direkt in Indizes investieren. Ihre Wertentwicklung enthält daher nicht die mit der Verwaltung eines tatsächlichen Portfolios verbundenen Kosten. Angaben in USD. Enddatum der Grafik ist der 31. Dezember 2021, die letzte ‚Tiefpunkt bis Höchststand‘ Rendite von 119% repräsentiert die Rendite bis Dezember 2021. Durch die Verfügbarkeit der Daten wurden monatliche Daten von Januar 1926 bis Dezember 1989 verwendet: tägliche Renditen werden von Januar 1990 bis heute verwendet. Zeiträume mit einer kumulierten Rendite vom Höchststand von —20% oder tiefer und einer Erholung von 20% vom Tiefpunkt haben noch nicht stattgefunden und werden als Bärenmärkte betrachtet. Bullenmärkte sind Anstiege nach einem Bärenmarkttief, bis zur nächsten Erholung von mindestens 20%. Die Grafik zeigt die Bären- und Bullenmärkte, die Anzahl ihrer Monate und die damit verbundenen kumulierte Wertentwicklung für jede Marktperiode. Ergebnisse für verschiedene Zeiträume können von den angezeigten Ergebnissen variieren. Eine logarithmische Skala ist eine nichtlineare Skala, in der die angezeigten Zahlen ein festgelegter Abstand entlang der Achse und die Inkremente eine Potenz oder ein Logarithmus einer Basiszahl sind. Dies ermöglicht Daten über einen weiten Bereich von Werten komprimiert anzuzeigen. Quellen: S&P Daten © 2022 S&P Dow Jones Indices LLC, eine Tochtergesellschaft von S&P Global. Alle Rechte vorbehalten

Wenn wir uns den S&P 500 Index ansehen, der die 500 größten Unternehmen der USA abbildet, dann gab es zwischen 1926 und 2021 17 Bärenmärkte, die durchschnittlich 9,88 Monate angedauert haben. Wenn wir die Megakrise, die den Markt nach dem schwarzen Freitag in 1929 27 Monate lang herunterzog mal ausklammern, treibt das den Durchschnitt schon um knapp einen Monat weiter nach unten. 

Durchschnittlich bewegen wir uns also auf das Ende des Bärenmarkts hin. Das ist allerdings Gedankenspielerei und sollte auf keinen Fall als Entscheidungskriterium für die Geldanlage dienen. 

Unser Fazit: Bleiben Sie ruhig und investiert. Jede Krise ist irgendwann mal erledigt und dann dürfen wir uns wieder an neuen Allzeithochs erfreuen. Auch wenn wir absolut verstehen, dass niemand ein rotes Minus vor seinen Wertpapieren toll findet, gehören Bärenmärkte historisch betrachtet bei der Geldanlage dazu und sollten bestenfalls als Kaufgelegenheit verstanden werden. 

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